Du Mudder," frogt de lütt Johann, wann kummt he denn de Wihnachtsmann?
Mi dücht, ick hebb sien Peerd jüst hört.
Wat he nu wohl den Hoff ropföhrt?
Kann he den Weg ok weller finn'?
Sühnt de den Ring ton Peerd anbind'n?"
"ck weet nich rech," seggt nu sien Mudder,
för't Peerd bruukt he wohl eerstmol Futter.
Ick glöv he geiht eers' rop'e Deel,
dor find dat Peerd wohl noch soveel.
Du hest dat doch wohl nich vergeeten
un hest noog Heu von Böhn afsmeeten?"
"Oh weh," seggt nu de Lütt mitmol,
"hebb ick vergeeten - ganz totol -.
Wat mok ick denn nu blots so gau?
Nimmt he dat würklich so genau?
Ick hör em al, nu ist to loot.
Kick hin, he hett de Klink tofot!"
Un denn steiht he mitmol blang'n oben
un wiest mit siene Hand no boben:
"Hebbt ji keen Heu för mien lütt Peerd?
Bün ick amenne hier verkehrt?"
"Dat nich, dat liggt woanners an,
vergeeten hett dat uns Johann,"
seggt Mudder nu un meent mitmol,
"ick glöv, uns Vadder smitt wat dool.
He kickt no't Veeh un wull ok weeten,
wat uns Johann harr't nich vergeeten."
"Mi deit dat leed un tokeln Johr
is ganz bestimmt dat Heu ok dor."
Johann fangt meis dat Weenen an
un krüppt ganz dicht an Mudder ran.
Nu seggt he gau sien Riemels op,
dat kann he böst, ganz ut'n Kopp.
Di Wihnachtsmann strickt em öber't Hoor
un seggt: "Is goot, mien Jung, is all'ns kloar."
"Blots dink doran, dörvst nich vergeeten,
ok unse Tier'n bruukt jümme Freeten.
Ick glöv ok meis' dat weest du lang,
nu komm man her un wees nich bang'n.
Ick hebb se mit, de Iesenbohn
un ok den annern lütten Kroom.
Kiek an, is de lütt Tog nich fein,
un ok de Wogens, so'n Stücker tein?"
He stellt de Soken ünnern Boom,
Johann steiht dor as wie in Droom-,
de Oogen blank, dat Hart vull Freud,
dinkt he nu gor nich mehr an't Heu.
"Du Wihnachtsmann, ick dank doarför,
komm tokeln Johr man weller her."
De seggt: "Adjüs, nu ward dat Tiet,
op mi luurt ok noch anner Lüüd."
Donnerstag, 9. Dezember 2010
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Ich lebe schon 35 Jahren in Deutschland, aber Plattdeutsch werde ich wohl niemals lesen und verstehen können
AntwortenLöschenIch habe es zumindest versucht :D
Liebe Grüße
Liebe Inge,
AntwortenLöschenschön.....
Winterliche und schneereiche Grüße
Karin
Mei, tua i mi schwer, des zum Lesen...aber ich find es so schön, dass Du das geschrieben hast.
AntwortenLöschenWieder winterliche Grüsse aus Bayern
Elisabeth
Der Übersetzer sagt, Platt ist keine Sprache, und Weltanschauungen übersetzen sie nicht...:-)
AntwortenLöschenServus und Ahoi
Kvelli
Liebe Inge,
AntwortenLöschenes ist nicht einfach, aber man kann
es entziffern.
Herzliche Grüße
Angela und Elisabeth
Liebe Inge,
AntwortenLöschenda hast Du uns heute aber eine schwere Aufgabe gegeben. ;-)
So einigermaßen kann ich es verstehen, aber flüssiges lesen geht anders. *grins*
Danke für den Ausflug in die Welt des Plattdeutschen.
Liebe Grüße von Birgit
Hihi, als gebürtiger Fischkopp kann ich das locker verstehen! Aber ich werde es heute mittag mal meiner Großen zeigen und sie fragen, was das wohl für eine Sprache sein könnte... :-)))
AntwortenLöschenMein Mann ist ja schon immer schier verzweifelt, wenn im Urlaub im Radio die Plattdeutsche Morgenansprache kam. Geschieht im Recht, ich braucht ihn in der Schweiz anfangs auch als Dolmetscher.
Liebe Grüße
aus dem tief verschneiten Thüringen,
Karen
Hallo Ingi,
AntwortenLöschenplatt ist schon ein sehr schöner Dialekt. Erinnert mich immer an meine Urlaube als Kind in Greetsiel und Umgebung.
Aus dieser Zeit habe ich noch eine CD mit CD mit bekannten Weihnachtsliedern, aber eben op platt.... : O Dannenboom, Je Kinner, nu kummt all
Klasse, dane für diese schöne Erinnerung!
LG
Leevde Inge,
AntwortenLöschenwunnerboor Riemsel hest Du schreven...
prooten und lesen kann ick wall up Platt, bloot dat schrieven fallt mi heejl stuur... ;-)))
hartelik Gröt
van Traudi...
die sich jetzt schnellstens ein Ostfriesisches Wörterbuch zulegt!!!
wobei es zwischen Platt hier und Platt da gewaltige Unterschiede gibt...
Ein herzliches Dankeschön, dass du Plattdeutsch bringst. Der Text ist für mich absolut verständlich, nur kann ich ihn natürlich nicht vortragen!
AntwortenLöschenLG28011308
Liebe Inge,
AntwortenLöschenich habe gaaanz langsam gelesen! Dann ging es! Eine schöne Geschichte! Ich finde es schön, dass bei euch noch das Plattdeutsch gesprochen wird. Aber wahrscheinlich auch nicht immer?
Liebe Grüße und eine gemütliche Vorweihnachtszeit, wünscht dir Time Out.
Als Badner Mädel brauche ich da schon etwas Geduld und Fantasie ... aber es klappt ;o)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Renate
Liebe Inge,
AntwortenLöschenalso ich hab mir das Gedicht jetzt ausgedruckt... wird meine Fleißaufgabe am Wochenende... vielleicht verstehe ich dann ja mehr als nur "Bahnhof"...
Da ich ja selber ab und zu auf meinem Blog auf bairisch schreibe... sehe ich jetzt mal wie es ist wenn man den Dialekt nicht so ganz beherrscht;-))
Aber ich finde es toll wenn es etwas in Mundart zu lesen gibt, denn den Dialekt -egal welchen- sollte man schon pflegen... gerade in der heutigen Zeit mit dem modernen "denglisch"... da is mir doch "platt" 100000 mal lieber!!!!
Ganz herzliche Grüße aus Bayern, Ursula
Liebe Inge,
AntwortenLöschenein zauberhaftes Gedich hast Du Dir ausgesucht. Meine Niederländischkenntnisse haben mir beim Lesen geholfen.
Liebe Grüße
Jutta
Klasse Inge!! man muss es laut lesen, etwa wie Käptn Blaubär oder in Brakelmannisch. herrlich :-)
AntwortenLöschenLG Tina
Ohhh Gott ,geht nur ein Wort langsam nach dem Anderen .Aber Scheee isses!!Schöne Grüße Oma Ina
AntwortenLöschenInge, dat wär man schöön von Di vertellt!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Dörte
Herrlich zu lesen!! Meine Oma hat immer Platt gesprochen, deshalb konnte ich es leicht verstehen. Leichter als das Bayrische, das seit 11 Jahren meine Ohren berieselt. (Vorher habe ich mein Leben im Münsterland verbracht ...)
AntwortenLöschenHerzliche Grüße,
Verena (die von Elisabeths Blog)
Ich bin immer noch begeistert, wieviel positives doch plattdeutsch erzeugt. Danke euch allen. LG Inge
AntwortenLöschenUh, das war anstrengend...
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Susanne
Liebe Inge,
AntwortenLöschenhmm, obwohl ich nicht sprachunbegabt bin, verstehe ich nur die Hälfte. :-( Na, ich versuch's nachher nochmal.
Ich bedanke mich noch herzlich bei Dir für Deinen Kommentar zum Abschied.
Ich wünsch Dir und Deinen Lieben ein wunderschönes gesegnetes Weihnachtsfest.
Alles Gute für Dich!!!
Liebe Grüße
Ulrike
Liebe Inge, was für ein schönes Gedicht, wenn ich auch nicht alles lesen konnte, wegen Dialekt, aber ich denke, so habe ich doch den Inhalt verstanden.
AntwortenLöschenIch gehe in Winterurlaub und möchte noch ganz liebe Grüsse hier lassen, mich für Deine lieben Kommentare bedanken und Dir eine schöne Zeit wünschen. Lass es Dir gut gehen. Simone
Da kommen Heimatgefuehle auf! Den Text sollte ich morgen frueh mal dem Luetten zeigen, er spricht relativ fliessend fuer sein Alter. Rolf und er sind die einzigen "echten" Nordlichter, wir anderen verstehen Platt besser als wir schnacken.
AntwortenLöschenKnuddelgruss,
Susi